Der Niedergang der Kuranstalt

Am 1. Juni 1933 kaufte Direktor Georg Theodor Radwanyi aus Wien die "Kuranstalt Kreuzen AG". Die ärztliche Leitung hatte zu dieser Zeit Dr. Alexander Schmidt inne.

Um den Schuldenberg zu verringern, legte Radwanyi Aktien der Kuranstalt zum Verkauf auf. Mit einer Ansichtskarte,  die auch einen Gutschein für die Reise von Wien nach Bad Kreuzen und zurück darstellte, versuchte er den Kurbetrieb anzukurbeln. Wegen der politischen Wirren im Jahre 1934 blieb aber der Erfolg aus. Die hohen Betriebs- und Personalkosten waren bald nicht mehr zu decken.

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Im Jahre 1935 musste das Ausgleichsverfahren beim Wiener Handelsgericht angemeldet werden. Am 10. Oktober des Jahres wurde das Konkursverfahren eingeleitet. MR Dr. Alexander Schmidt wurde als Zwangsverwalter und Zwangsversteigerer der Kuranstalt eingesetzt. Das Verfahren zog sich über zwei Jahre hin.
Am 5. November 1937 bekam Frau Gisela Barasch aus Wien als Bestbieterin bei der Versteigerung den Zuschlag. Sie erwarb die Kuranstalt um einen Preis von 76.759 Schilling.

Im Jahre 1938 wurde der Kurbetrieb noch eine zeitlang aufrecht erhalten. Es konnte jedoch kein nennenswerter Gewinn erzielt werden. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich musste die Jüdin Gisela Barasch die Kuranstalt zwangsweise an Johannes Rüdiger aus Berlin verkaufen. Mit dem ihr verbleibenden Geld floh sie vor dem Nazi-Regime nach Südamerika.

Unter dem Besitzer Johannes Rüdiger wurde 1939 die Kuranstalt in eine Lungenheilstätte umgewandelt. Das war das Ende für die Kaltwasser-Heilanstalt Bad Kreuzen.


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