Dr. Otto Fleischanderl     Dr. Fritz Fleischanderl


Dr. Fritz Fleischanderl

Dr. Fritz FleischanderlDr. Fritz Fleischanderl, Sohn von Otto Fleischanderl, besuchte das Gymnasium in Kremsmünster und promovierte 1905 an der Universität Wien zum Doktor der Medizin. Nach Praktiken in Wien, Genf und Straßburg war er in der Saison 1905 und 1906 Assistenzarzt bei seinem Vater in der Kaltwasser-Heilanstalt Kreuzen. Am 16. Juli 1907 heiratete er die Kaufmannstochter Katharina Kerbl aus Klosterneuburg. Im Herbst des Jahres übernahm er die Gemeindearztstelle in Großrußbach.  Im März 1909, zwei Monate vor seinem Tod, übergab Dr. Otto Fleischanderl die Kuranstalt seinem Sohn. Familie FleischanderlDaraufhin kam dieser mit seiner Familie nach Kreuzen, wo er bis 1919 auch als Gemeindearzt tätig war.

Wirtschaftliche und politische Einflüsse veranlassten ihn im Oktober 1910 eine Aktiengesellschaft unter dem Namen "Kuranstalt Bad Kreuzen AG" zu gründen. Die Aktiengesellschaft war für Fritz Fleischanderl eine Absicherung und steuerliche Besserstellung. Die Familie Fleischanderl war Hauptaktionär. Durch den Verkauf von Aktien konnten die vorhandenen Schulden bezahlt und das Kurangebot anfangs weiter verbessert werden. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges florierte der Kurbetrieb.

Der erste Weltkrieg brachte für die Kaltwasser-Heilanstalt Bad Kreuzen eine entscheidende Wende. Fleischanderl bot der Kriegsverwaltung seine Kuranstalt als privates Reservespital an. Bereits im September 1914 trafen die ersten verwundeten Soldaten ein.

1916 nahm er aber den Kurbetrieb wieder auf und warb in der Kriegspost für die Kuranstalt. Die Verwendung als Lazarett hatte der Kuranstalt aber schweren Schaden zugefügt. Manche Gebäude waren baufällig geworden und die Einrichtung musste großteils erneuert werden. Verschuldung war die Folge. Daher verkaufte Dr. Fritz Fleischanderl  1919 die Kaltwasser-Heilanstalt an Walter Malmann und zog mit seiner Familie nach Klosterneuburg, wo er eine Villa bauen ließ, in der er auch seine Arztpraxis einrichtete.

Infolge der eintretenden Inflation verlor Fritz Fleischanderl aber sein gesamtes Vermögen. Er bekam Depressionen. Außerdem litt er an einer schweren Gelenksentzündung. Trotzdem nahm er noch einige Stellen als Kurarzt an. 1949 ging er in Pension und zog zu seiner Tochter Hedwig nach Tirol. In den letzten Lebensjahren verschlechterte sich sein psychischer Zustand  nachhaltig, sodass er das letzte Jahr seines Lebens in einer Nervenheilanstalt in Hall in Tirol verbringen musste. Dr. Fritz Karl Fleischanderl verstarb am 20.4.1957 in Hall in Tirol im 76. Lebensjahr.


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